Dienstag, 5. Mai 2020

WMDEDGT - Mai 2020 - Corona-Edition: Stay at Home Tag 54

Heute will ich mal wieder nach sehr sehr seeehr langer Zeit mitmachen: Die Frage des heutiges Tages lautet: Was machst DU eigentlich den ganzen Tag? Und Frau Brüllen *klick* stellt diese. Also mache ich mit beim fröhlichen Tagebuchbloggen - Corona-Edition: Stay at Home Tag 54.

1:46 Uhr: Ich vernehme leises Fußtrippeln auf der Treppe, im Flur, an meinem Bett und wache auf. LUCKY LUKE steht an meinem Bett und will sich kurz aufwärmen. Wir kuscheln erst einmal eine Runde. 

2:10 Uhr: Kurz eingedöst. LUCKY LUKE und ich schälen uns aus der weichen, warmen Decke, tapsen zurück zu seinem Zimmer, wo er wieder in sein Bett klettert und quasi sofort einschläft. Ich gehe auch wieder unter meine Decke.

2:25 Uhr: Und kann nicht mehr einschlafen. 

2:36 Uhr: Immer noch nicht. 

8:00 Uhr: DIEP DIEP, DIEP DIEP, DIEP DIEP. Mein Wecker klingelt. Ich bin scheinbar doch wieder eingeschlafen. Erstmal Schlummertaste drücken. 

8:08 Uhr: DIEP DIEP ... Stopp. Ich stehe ja auf! Die Mädels höre ich auch schon leise vor sich hin quasseln. Gut, dann müssen die wenigstens nicht mehr geweckt werden. 

8:45 Uhr: Die Kaffeemaschine tuckert vor sich hin, LENI deckt den Tisch, LORE, LISCHEN und LUCKY LUKE sind angezogen und versammeln sich um den Frühstückstisch. Wir probieren etwas neues aus - Naturjoghurt. Stößt nicht bei allen auf offene Arme und den Geschmacksnerv. Sei's drum. Erstmal nen Kaffee. 

10:00 Uhr: Unsere täglichen zwei Stunden Homeschooling haben begonnen. LENI macht heute Mathe (5. Klasse), LORE Deutsch (3. Klasse) und auch LISCHEN (unser Vorschulkind) wird mit einigen Aufgaben von mir versorgt, freiwillig natürlich. Sie möchte heute gerne zu den Großen gehören, das wechselt aber von Tag zu Tag. 

LUCKY LUKE baut im Wohnzimmer seine Bahnschienen und die Autos auf. Das geht eine Weile ganz gut und alle können konzentriert arbeiten, bis er einen Wutanfall bekommt und rumschreit. Dann kriegen auch die Mädels einen Anfall, können nicht mehr arbeiten, zicken rum, haben extreme Unlust. 

10:55 Uhr: Ich ziehe die Reißleine. "Paw Patrol" für den Kleinsten. 30 Minuten. Damit die Großen wenigstens ein bisschen von dem schaffen, was sie schaffen müssen. 

11:40 Uhr: Ok, es ist dann etwas länger geworden mit dem Fernsehgucken. Und wir brechen für den Moment das Homeschooling ab. Es gibt so Tage, da hat es keinen Sinn. Leider. Aber ich habe fest vor, dass LENI und LORE sich heute Nachmittag nochmal hinsetzen müssen.    

Die Kinder rennen in den Garten, eine Runde auspowern auf dem Trampolin. In Zeiten wie dieser bin ich wirklich froh darüber, dass wir einen großen Garten haben und damit viel Platz zum spielen und toben. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie es für uns sechs laufen würde in der Großstadt in einer 4-5 Zimmer-Wohnung ohne Garten. Wir würden die Tage und Wochen sicherlich nicht so gut überstehen.

12:15 Uhr: Ich drehe Hackbällchen. Heute gibt es Kullerkäsecremesuppe, LENIS Lieblingsessen. 

12:25 Uhr: Zum Glück bin ich mit den Bällchen gerade fertig, als es an der Tür klingelt. LORE's beste Freundin bringt einen Brief vorbei. Seitdem sie sich nicht mehr verabreden dürfen, schreiben sie sich regelmäßig Briefe. Und heute sehen sie sich das erste Mal wieder seit knapp 7 Wochen. Was für ein Strahlen huscht da übers Gesicht meiner Mittleren. Sie reden ein bisschen im Türrahmen mit Mindestabstand und sind unendlich traurig, als sie sich wieder voneinander trennen müssen. Hoffentlich bleibt es dabei, dass in knapp zwei Wochen für LORE die Schule wieder los geht. Sie vermisst das wirklich sehr. 

13:00 Uhr: Es gibt Essen! Nicht alle sind begeistert von der Kullerkäsecremesuppe. LUCKY LUKE hadert sehr, kriegt wieder einen Anfall und muss sich vor der Küchentür ausschreien. Same procedure as every day! And every meal. And every hour. And and and ... Ja, ich habe ihn lieb, aber manchmal denke ich, dass man mit knapp 3 Jahren ganz schön doof ist. 

14:00 Uhr: Die Kinder haben sich nach oben verzogen. Man munkelt, dass bald Muttertag sei. Na, ich genieße mal die paar Minuten Ruhe.

14:23 Uhr: Gekreische und Gezeter. Muss ich eingreifen? Ach nee, die kriegen das schon geregelt.

15:15 Uhr: Wir müssen an die Luft, die Sonne genießen. Und irgendwie wusste ich schon heute Mittag, dass das mit den Schulaufgaben heute nichts mehr wird. Egal. Die lange Auffahrt wird zur Rennstrecke für Roller, Laufrad, Inliner und co. Gefühlte Stunden. Natürlich geht hier und da mal einer über Kopf. Dann hilft meistens das Aua wegpusten - auch diesmal.

16:45 Uhr: Apfel zwischendurch. Und ab aufs Trampolin. Powert euch ruhig aus, meine Lieben, denke ich.

19:00 Uhr: Abendbrot - natürlich wieder mit nem heulenden LUCKY LUKE vor der Küchentür. Nach ein paar Minuten läuft das Essen dann wie geschmiert.

19:45 Uhr: Zähne putzen. Vier Kids um zwei Waschbecken, Konflikte vorprogrammiert. Kennt ihr das? „Ääh, jetzt hast du mir auf die Hand gespuckt!“ „Das ist ekelhaft. Mach mal deine Spucke weg!“ „Rotz nicht alles ins Waschbecken!“ Und so weiter und so fort ... Hmpf.

20:00 Uhr: „Gute Nacht und schlaf recht schön, bis wir uns morgen wieder sehen.“ Unser allabendliches Ritual, und dann ist LUCKY LUKE, meine tickende Zeitbombe, im Bett.

 22:00 Uhr: Nach einem Mädels-TV-Abend mit LENI, LORE und LISCHEN ist hier jetzt Ruhe in der Bude. Halleluja. Ich gehe ins Bett und lese noch ein bisschen. Gute Nacht! 

Montag, 4. Mai 2020

Welcome back / Stay at Home - Tag 53

Ihr Lieben,

schon wieder ist ein aufregendes Jahr vergangen, in dem wir viel gelebt, viel erlebt, viel durchlebt haben - es aber nicht online geteilt haben. 

Ich war ständig unter Strom, spielte den Chauffeur für die Mädels - Cheerleading dort, Korbball hier, Turnen und Schwimmen da -, stärkte dem Mann den Rücken, rannte hinter dem kleinen LUCKY LUKE her und hielt unumstößlich die Stellung. Eigentlich sollte ich jetzt mit den Kindern irgendwann zur Mutter-Kind-Kur fahren - und dann kam "Corona" ...  

Mitte März war es wie eine Vollbremsung in unserem Leben. Von Tempo 100 auf 0. Pffffffff. Luft raus. Nichts ging mehr. Keine Klassenfahrt, kein Chorkonzert, keine Meisterschaft, kein Sport, keine Schule, keine Freunde - Nichts. Und dabei sollte dieses Jahr wieder sehr ereignisreich werden. Alles abgesagt. Alles verboten. 

Die Euphorie über die "Corona-Ferien" wich bald der Realität. Homeschooling. 

Mittlerweile befinden wir uns an Tag 53 unserer "Stay at Home - Corona-Ferien". Und es läuft ganz gut, muss ich sagen. Wir schlafen relativ lang, frühstücken gemütlich, machen ca. 2 Stunden Schule und schlurfen durch den Rest des Tages. Picknick im Garten, lesen, spielen, was man halt so macht in den doppelten Sommerferien. Es ist alles etwas langsamer geworden. Es ist entspannt. Ich bin entspannt. Vielleicht habe ich das mal gebraucht nach den Monaten auf Hochtouren. An Kur ist jedenfalls nicht mehr zu denken. 

Tag 54 kann kommen.
Gute Nacht!



Mittwoch, 20. März 2019

Es gibt uns noch

- keine Angst.
Und ich nehme mir auch fest vor, wieder vermehrt zu schreiben. Versprochen.

Aber manchmal ist es eben so, dass man jeden Moment in der realen Welt genießt und einfach lebt. So ganz in echt. Miteinander, füreinander.

Und wir haben jeden gemeinsamen Momant genossen, seitdem der Mann aus dem Wüstenland und von sämtlichen Übungsplätzen zurückgekehrt ist. Wir planen - und es kommt doch anders. Wir leben spontan in den Tag hinein - und werden überrascht. Vielleicht steht eine große Veränderung bevor, vielleicht bleibt alles beim Alten. Es bleibt spannend. So ganz in echt. 

Dienstag, 9. Oktober 2018

Anders als gedacht

... war unser Wiedersehen mit dem Soldatenmann Ende Mai. 

Nachdem er durch halb Afrika gereist und am anderen Ende von Deutschland endlich aus dem Flieger gestiegen ist und heimischen Boden unter den Füßen hatte, musste er noch irgendwie hoch in den Norden kommen. Er buchte sich einen Flug auf eigene Kosten und kam dann endlich in Flecktarn und mit Seesack bepackt mit all den Anzugträgern und Geschäftsmännern aus der Gepäckschleuse am heimischen Flughafen. 

Seine Odyssee war beendet. Und das Wiedersehen durch all die Aufregung und den Stress irgendwie entzaubert. Aber egal. Er war endlich wieder da! 

Leider hat die BW schon nach kurzer Zeit des Wiedersehens andere Pläne gehabt, und so schleppen wir uns seit Mai schon wieder durch die dritte Übung. 

Es zerrt ... 
Es zerrt gewaltig. 


Mittwoch, 23. Mai 2018

Tag 133

Die Bonbons werden immer weniger, die Aufräumarbeiten haben begonnen, die Wiedersehensfreude wächst. 

Wagen vom Soldaten gesaugt und gewaschen: Check! 
Garage ausgefegt: Check!
Blumenbeete entkrautet: Check!

Hausputz lohnt kaum, da die Kinder jeden Tag neues Chaos anrichten. Ich muss das nochmal genauestens abwägen ...

Montag, 14. Mai 2018

Tag 124: Bonbongläser, die Zweite

Wir haben unsere anfangs riesigen Bonbongläser - nein, Schüsseln - in kleine Tassen ausgetauscht!
Es ist nicht mehr lang, bis wir unseren Soldaten in die Arme schließen können!

Hibbeldihipp! :D

Donnerstag, 3. Mai 2018

Tag 113

Eines Tages kam LENI von der Schule nach Hause und berichtete vom Schülersprechtag. 

LENI: Mama, Frau ... hat ganz viel über Papa gefragt.
Ich: Ach ja, was denn?
LENI: Ob ich schon einen Wunsch habe, was wir machen, wenn er wieder da ist. 
Ich: Und? Hast du einen?
LENI: Ich würde gerne wieder ins Freibad mit Papa gehen. (Pause) Und sie hat noch gefragt, ob es jetzt chaotischer ist, seit Papa weg ist.

Ich war ganz ehrlich etwas geschockt, was die Frau mit CHAOTISCHER gemeint haben könnte? Wirke ich so, als hätte ich die vier Kinder nicht im Griff?
Sind sie verlottert und verwahrlost?
Sind sie chaotischer?
Fehlen Hausaufgaben oder sonstiges, was man in der Schule braucht?
Obwohl ich wirklich alles tue, damit es meinen Kindern an nichts fehlt?

Ich konnte wirklich nichts gegen mein Kopfkino tun und stellte mir jegliche Variationen vor, wie ich und die Mädels nach außen wirken könnten. 

Ich: LENI, findest du denn, dass es jetzt ohne Papa chaotischer bei uns ist? 
LENI: Nein, es ist eigentlich so wie immer. 

Und Recht hat sie! Es ist eigentlich so wie immer. Außer, dass es abends beim Abendbrot und beim Insbettbringen teilweise etwas chaotischer und stressiger (für mich) zugeht. Ich kann halt nicht zwei bis drei bis vier bis fünf Dinge gleichzeitig tun. So, Frau ....!