Montag, 31. Dezember 2012

Jahresrückblick 2012

Mein Jahr 2012. Ja.
Zum Ende des Jahres beginnt man, sich zu fragen, was hat es uns denn gebracht, das vergangene Jahr. Was ist geschehen? Was hat uns bewegt? Uns gestärkt, uns reifer gemacht? Uns zu Tränen gerührt, uns an den Rand unserer Kräfte gebracht?

2012 war so ein Jahr. Ein Jahr, in dem es viel um alle anderen ging. Wenig um mich. Ich habe mich ein Stück weit auf dem Weg verloren und will mich gerne wiederfinden. 
Silvester vor einem Jahr. Unsere Frechdächsin war gerade knapp 2 Monate alt. Und ich kann rückblickend sagen: Ja, sie war irgendwie ein Schreikind. Aber sie hatte es auch nicht leicht, ist sie doch mit einer Lippenspalte auf die Welt gekommen. Deshalb wohl auch die Schreiattacken, von den Bauchschmerzen, die sie durch das Schlucken von Luft durch ihre Spalte bekommen hat. Meine Theorie. Ich war also Abend für Abend für sie da, tröstete, streichelte, gab ihr Sicherheit. 

Vor ihrer Geburt hatten wir entschieden, dass es an der Zeit war, ein Häusle zu bauen. Im Februar 2012 begannen die Arbeiten. Und so war ich neben den Kindern, der Erziehung und dem Haushalt nun auch zur Managerin unseres Hausprojektes geworden. Richtfest Anfang März. 

Das nächste große Ereignis war der 50. Geburtstag meiner Mutter. Die Kinder sollten außer Haus nächtigen, bei dem Trotzkokpf kein Problem, für die Kleine war es das erste Mal. Und natürlich standen ich und meine Milchkanister auf Abruf bereit (ich habe zu dem Zeitpunkt noch gestillt, das Baby wollte die Flasche nicht im geringsten). So kam es, dass wir sie nachts völlig ausgehungert abgeholt und mit nach Hause genommen haben. 

Wenige Wochen später ging es für mich und die Frechdächsin ins Krankenhaus. Ihre Lippenspalte wurde verschlossen, mit knapp 5 Monaten. Und ich muss sagen, das Baby vom Narkotikum umnebelt in die Ophut fremder Menschen zu geben, denen man für die nächsten Stunden völlig Vertrauen musste, war der schwierigste Moment in meinem Leben. Die kommenden 3 Stunden warten, bangen, hoffen. Das verlangte sehr viel Kraft. Zum Glück hatte ich den Soldaten an meiner Seite. 
Es ist alles gut verlaufen, und wir konnten nach 8 Tagen das Krankenhaus wieder verlassen. Diese 8 Tage, in denen es viel Geheule, wenig Schlaf und sehr schlechtes Essen gab, waren sehr anstrengend. Und ich habe mich ernsthaft gefragt, wieso man einer stillenden Mutter keinerlei Obst oder Gemüse serviert. Wieso man zwei frisch operierte Babys zusammen in einem Zimmer schlafen lässt ...

Kaum Zuhause angekommen ging es weiter im Programm. Fliesen mussten ausgesucht werden, Bodenbelege etc. Koordination so weit das Auge reichte. 

Trotzköpfchens Spielkreisjahr ging zuende, es wurde abgestillt, und die Sommerferien kamen. Nun folgte der große Umzug ins Eigenheim. Projekt Häuslebauen war so gut wie abgeschlossen. Und das haben wir auch oder vor allem dem Ehesoldaten zu verdangen, der seine 3 Monate Elternzeit neben der Kinderbetreuung den Wänden und den Fußböden in unserem neuen Haus gewidmet hat. 
Seit dem Umzug hat sich vieles gebessert und vereinfacht. Wir haben mehr Platz, die Kinder können sich austoben, jeder hat sein eigenes Zimmer - wir fühlen uns sehr wohl. 

Mennes 30. Geburtstag stand an. Und wir haben es gleich zum Anlass genommen, unser Haus einzuweihen. Große Party also. 
Der Kindergarten bei der Großen ging los. Wieder eine Umstellung. Freunde kamen, Freunde gingen. Alte Freunde tauchten wieder auf, und zwischendrin ein wenig Beständigkeit (an dieser Stelle "Danke, Frau Peta"). 

Es war ein turbulentes Jahr 2012. Und es ging viel um alle anderen. Wenig um mich. Ein Vorsatz für das nächste Jahr ist, dass ich mich wiederfinden will. Besser: die neue Jenne entdecken will! Viel mehr Zeit für mich, mehr auf meine Bedürfnisse achten. Wir weden sehen, wie sich das vereinbaren lässt mit dem Einsatz und mit uns Mädels allein im großen, neuen Haus. Ich bin gespannt der Dinge, die da kommen mögen. 


Sonntag, 30. Dezember 2012

Die etwas andere Sichtweise

Gestern Abend hatte der Ehesoldat noch Besuch. Seine Kumpels waren auf ein Bierchen da - alles übrigens Nicht-Soldaten. Unter den "Jungs" war auch ein Zweifachpapa und ein werdender Papa. Und ich als einzige Frau dazwischen. :)

Nun trug es sich also zu, dass sich der werdende Papa mit dem Zweifachpapa über das Thema "Geburt" unterhielt. Die Frau ist im 8. Monat schwanger, und das große Ereignis naht ja quasi. Ich fand es doch sehr interessant, um nicht zu sagen amüsant, wie Männer dieses Szenario wahrnehmen und beurteilen (der Ehesoldat hat sich nie richtig darüber geäußert, was er bei den Geburten unserer Mädels empfunden hat). So kamen dann Äußerungen wie: "Das ist nicht wie im Fernsehen, großes Gefühlskino und so." - "Das kommt da raus, und du denkst nur Hmmpf." - "Du hast das nicht gleich lieb und freust dich auch nicht. Es ist nur ein Baby. Es ist nicht mal hübsch." - "Die emotionale Bindung kommt erst später."  

Frauen nehmen das doch etwas anders wahr - wir tragen unser Baby schließlich 10 Monate im Mutterleib, können es spüren, bauen bereits eine Bindung auf. 

Schön fand ich auch die Frage: "Woher weiß ich denn, wann wir ins Krankenhaus fahren müssen?" Die Antwort promt: "Nicht du, SIE weiß es. Wenn sie es sagt, fährst du los." Es ist doch sehr interessant, das ganze mal aus der anderen Sichtweise präsentiert zu bekommen.

Das Ereignis Geburt ist das beeiendruckendste, was ich bisher erlebt habe. Beim Trotzköpfchen war es ein Kaiserschnitt. Nicht, weil ich es so wollte, sondern weil es aufgrund einer Schwangerschaftsvergiftung in den letzten Wochen sein musste. Das war ernüchternd. Und überhaupt nicht emotional. Es war eben eine Operation, mehr nicht. Obwohl ich geistig anwesend war (ich hatte keine Vollnarkose), war es nichts besonderes. Ich hörte das Baby nicht schreien, ich konnte es nicht mal lange betrachten. Sie wurde sofort mit dem Papa und der Hebamme zum Kinderarzt und zur U1 gebracht.

Beim zweiten sollte es anders werden, hatte ich doch sehr darunter gelitten, das Trotzköpfchen nicht spontan auf die Welt bringen zu können. Ich als Erstgebärende hatte ja noch immer keine Ahnung, wie sich Wehen tatsächlich anfühlen. :) Eine spontane Geburt ist zwar um einiges schmerzhafter, aber dennoch tausendmal schöner und emotionaler. Und ich will diese Erfahrung in meinem Leben nicht missen wollen.

Am meisten hat mich beeindruckt, dass der Körper alles alleine macht. Man kann gar nicht anders, man macht einfach. Aber das ist ja auch logisch, schließlich gebären Frauen seit tausenden von Jahren ihre Kinder.

In diesem Sinne:
"Wer sagt, es gibt sieben Wunder auf dieser Welt, hat noch nie die Geburt eines Kindes erlebt.
Wer sagt, Reichtum ist alles, hat nie ein Kind lächeln gesehen.
Wer sagt, diese Welt sei nicht mehr zu retten, hat vergessen, dass Kinder Hoffnung bedeuten."
- Dieter Kellermann

Samstag, 29. Dezember 2012

Ganz viel uns


Weihnachten in unserer "Villa Kunterbunt" war dieses Jahr sehr ruhig und entspannt, im Gegensatz zu den letzten Jahren, in denen es von einem Essen zum nächsten ging. Frühstück bei Oma hier, Mittag bei Opa dort und Kaffee trinken auch noch bei Muttern - so oder so ähnlich. Wir waren kaum zuhause. 

Nicht aber dieses Jahr. Heilig Abend hatten wir, wie auch schon die letzten 2 Jahre, die Omas und Opas zu uns kommen lassen. Schließlich kommt der Weihnachtsmann ja zu den Kindern nach Hause, nicht irgendwo anders hin. Die Geschenke waren dementsprechend zahlreich! Die Mädels überglücklich und völlig aus dem Häuschen bei all den neuen Sachen.

Weihnachtstag 1 und 2 haben wir ruhig im Wohnzimmer unter dem Baum verbracht. Die Kinder mit ihren Spielsachen beschäftigt, und wir hatten ganz viel uns. Gemeinsam. Nur wir 4. 

Diese "Wir-Momente" sind mit einem Soldaten als Ehemann und Papa viel zu selten, und deshalb sind sie umso besonderer und wertvoller. Sie entschädigen einen für zahlreiche einsame Stunden, allein gefällte Entscheidungen oder manchmal auch einfach nur Verzweiflung und Angst. Und wenn einem dann auch noch der Schatten namens "Auslandseinsatz" im Nacken sitzt ... dann genießt man die gemeinsamen Stunden viel intensiver. 

Ich bin dankbar für dieses Weihnachten.

Freitag, 28. Dezember 2012

Danke


Genau so. Wunderschön.

Und im Hinblick auf den nahenden Einsatz kommen sie wieder, die stillen und heimlichen Tränen.
Die Gedanken und die Ungewissheit, wie wir es diesmal überstehen werden, wie wir den Einsatz meistern.
Es wird, das weiß ich - irgendwie ...

Dienstag, 25. Dezember 2012

Frohe Weihnachten!

Ich wünsche allen frohe und besinnliche Weihnachten im Kreise der Lieben!

Meine Gedanken sind aber auch bei all denen, die in diesen Tagen nicht Zuhause sein können. Kommt gesund und munter wieder! Oder bei denen, die das IN nur knapp vor sich haben. Ich hoffe, ihr könnt die Tage noch genießen!

Auch den Familien, den Daheimgebliebenen, schöne Festtage, viel Kraft und Zuversicht und ein wunderbares Wiedersehen in 2013!

Unser Weihnachten ist bisher sehr schön. Der Einsatzschatten ist soweit verdrängt, und wir können die gemeinsame Zeit genießen. Wir denken nicht an den bevorstehenden Einsatz. Na ja, jetzt gerade schon. Aber der ist noch weit hin ... Und ich bin sehr dankbar dafür! :)



Habt eine schöne Zeit!

Sonntag, 23. Dezember 2012

Weihnachten funkt's!

Immer kurz vor Weihnachten muss ich dran denken. Erster Weihnachtstag vor 9 Jahren. Da hat's gefunkt, ordentlich, bei mir. 

Den Soldaten kannte ich schon eher. Noch aus der Schule. Und eigentlich war er auch gar nicht mein Typ. Tabu für mich sogar, da er der Bruder einer guten Freundin war und immer noch ist. 
Schließlich kam der erste Weihnachtstag, und traditionell geht man an diesem Tag in unsere Dorfdisco. Meine Mädels und ich also auch. Es war das erste Jahr nach dem Abitur, und man traf viele ehemalige Mitschüler wieder, die zum Studium aus der ländlichen Idylle ins weite Deutschland geflohen sind. 

Die Disco war voll bis obenhin, Gedränge und Enge und schlechte Luft. Mitten drin stand er, der Soldat. Und da wir uns kannten, begruessten wir uns auch. Wir standen also dicht aneinander gedrängt und unterhielten uns. Seine Augen waren so dunkel und schön. Er roch gut. In diesem Moment hat es bei mir ordentlich gefunkt, und es war egal, ob er nun der Bruder meiner Freundin war oder nicht. Ich wusste: Diesen oder keinen!

Zusammen gekommen sind wir erst ein halbes Jahr später, weil ich ihn, damals schon Soldat, kaum zu sehen bekommen habe. Und ganz ehrlich: Ich habe mich vorher nicht getraut, ihn anzurufen. Aber das ist eine andere Geschichte. ;)

Samstag, 22. Dezember 2012

Wo?

Ja, wo war er denn, der Weltuntergang gestern? Es läuft noch alles. Es funktioniert. Wir sitzen noch immer in unserer wundervollen "Villa Kunterbunt" und machen weiter. Zum Glück. 

Ich glaube ja eigentlich nicht an so einen abergläubischen Quatsch, an Weltuntergangsszenarien, nur weil der Mayakalender eben am 21. Dezember 2012 endet. Und doch war da gestern ganz tief in mir drin dieses kleine Glühen, das man Angst nennt. Nur ganz klein. 
So ertappte ich mich morgens bei dem Gedanken, ob ich das Trotzköpfchen in den Kindergarten bringen solle. Es würde mir das Herz brechen, wenn wir nicht zusammen sein könnten, wenn die Katastrophe losbricht. Da will man doch alle seine Lieben um sich haben. Natürlich hab ich sie hingebracht, war ja Weihnachtsfeier mit vielen Schmoeckereien und so. Und eigentlich glaubte ich ja auch nicht, dass irgend etwas passieren würde. 

Als ich dann den Großeinkauf für das bevorstehende Fest gemacht hab, kam ein neuer Gedanke. Erst beim Blick auf den Kassenbon. Das wäre ja jetzt schade, wenn gleich die Welt zusammenbricht. Dann hab ich so viel Geld für nichts ausgegeben. Und vorher noch den ganzen Stress im viel zu überfüllten Essenstempel. Aber falls doch und meine kleine Familie überlebt, dann haben wir für die erste Zeit der Dunkelheit genügend zu essen! Der ganze Kofferraum war nämlich voll. 

Der schönste Kommentar gegen Mittag war dann: "Das ist ja wie bei der Deutschen Bahn. Der Weltuntergang hat schon 9 Minuten Verspätung." Vielleicht fiel er ja einfach ganz aus?

Abends blickte ich dann selig auf die schlafenden Kindergesichter. Es geht alles weiter wie immer. In der Früh würden sie gedämpft aus der Frechdaechsin Zimmer tönen und zusammen spielen. 

Donnerstag, 20. Dezember 2012

Dinner for One oder: ...

... Der Frechdachs läuft!

Heute morgen konnte ich mit meinem Kaffee in den Händen und gemütlich am Tisch sitzend ein schönes Schauspiel beobachten. Der kleine Frechdachs übt fleißig das Laufen. 

Der Mann urlaubt gerade fuer 3 Wochen Zuhause, und so trug es sich zu, dass die Kleine immer zwischen dem Tisch und ihm hin und her lief. Das ganze in der typischen James-Haltung aus dem schwarz/weiß Klassiker "Dinner for One", als würde sie sagen wollen: "Same precidure as last year?"  - "Same precidure as every year, James!"
Den einen Arm so komisch nach hinten gedreht, den anderen erhoben. Die Beine geöffnet und stolpernd um den Tisch herum. Das Löwenfell haben wir allerdings nicht, über das sonst in jeder neuen Runde gestolpert wird. Ein Anblick für die Götter! Ich laufe um des Laufens Willen. 

Dann fing der Mann auch noch an, hinter ihr herzustolpern. Die perfekte Nachahmung. Der Frechdachs freute sich wie ein Schneekönig und wurde vom Papa nochmal so richtig angesport alles zu geben, mit Gekreische und Gelache. Und ich habe still in mich hineingelaechelt und meinen Kaffee geschlürft. Dieses Jahr zu Silvester bekommen wir also unsere ganz persönliche Vorstellung des Klassikers, in echt und in Farbe, ohne Fell und höchstwahrscheinlich auch ohne Schnaps. 

Mittwoch, 19. Dezember 2012

Nachholbedarf

Mir ist aufgefallen, dass ich meine kleine Familie noch gar nicht richtig vorgestellt habe. Ich habe immer an den bevorstehenden Einsatz gedacht. Da sich dieser aber nun noch eine Weile nach hinten verschoben hat, und dieses sogenannte "Einsatztagebuch" (so war es ja ursprünglich angedacht) wohl doch etwas umfangreicher wird, ist es an der Zeit. 

Also allen Lesern ein herzliches Willkommen in unserer kleinen bunten Welt als Soldatenfamilie. Zu dieser Familie gehören der Ehesoldat, die große Tochter, die ich von nun an liebevoll das Trotzköpfchen nennen werde, die kleine Tochter alias den Frechdachs und meine Wenigkeit. 

Der Soldat ist ein liebevoller Vater und natürlich treuer Diener des Vaterlandes. Er ist still und bedacht, manchmal auch perfektionistisch. Was mich angeht, bremst er mich öfter, wenn ich zu aufbrausend oder zu spontan bin. Er bringt Kommentare wie: "Was schreist du denn so? Ich bin doch nicht taub." "Ich mach das noch." "Du musst das immer alles sofort haben. Frau." Ziemlich trocken das ganze. Die meiste Zeit denkt er sich wohl, sein Leben ist so anstrengend mit all den Weibern Zuhause, aber so ist das nun mal. Das beste an dem Mann ist aber: Er ist seit knapp 9 Jahren meiner! :)

Der Trotzkopf ist gerade 4 Jahre alt geworden. Schwierige Entwicklungsphase mit all den Trotzphasen und Nervenzusammenbrüchen. Über dieses Kind gab es hier ja nun auch schon einiges zu lesen. Das beste an dieser ist: Auch diese ist meine! Und ich hab sie trotzdem lieb, auch wenn sie mich manchmal an den Rand des Wahnsinns bringt! 

Die kleine Tochter alias der Frechdachs ist hier noch nicht allzu sehr in Erscheinung getreten. Sie ist 14 Monate alt, ebenso ein Wunschkind wie das erste und das absolute Gegenteil des ersten! Viel aufgeweckter, viel unempfindlicher, viel resistenter was Mamas Geschimpfe angeht. Frechdachs also. Sie beginnt gerade mit dem Laufen, und nun ist wirklich nichts mehr sicher vor ihrem Forscherdrang, was Mama zuweilen ganz schön ins Schwitzen bringt. Ihre große Schwester bewundert sie abgöttisch, wenn ich das mal so deuten darf. Sprechen tut sie ja noch nicht allzu viel. Das beste an dieser ist: Die tauben Ohren und ihr schelmisches Grinsen, was mich dahinschmelzen lässt. 

Und dann noch ich. Ich bin Mutter zweier Mädels, gerade noch in Elternzeit und die Frau an der Seite des Ehesoldaten. Eigentlich die Organisatorin unserer bunten Welt. Der Chef, wenn ich das behaupten darf. Ohne mich laeuft nichts. Und wenn der Mann häufiger nicht Zuhause ist, um die Welt zu retten, muss Frau viel alleine machen und alleine entscheiden. 
Ich bin manchmal aufgebracht, chaotisch, spontan, albern. Ich kann aber auch phantasievoll sein, eine Geschichtenerzählerin. 

Und deshalb gehören auch Figuren wie Fiona Fee und Winnie Wichtel in unseren Alltag. Diese beiden Freunde erleben viele schöne Abenteuer gemeinsam, alle aus Mamas Feder. (c). Aber davon vielleicht ein anderes mal mehr. Das beste an mir ist wohl meine Familie oder mein Leben - ich möchte nicht tauschen wollen. 

Dienstag, 18. Dezember 2012

TÜV

Ich hab das nochmal durchdacht. Die Geschichte mit dem Kinder-TÜV hat mich gestern nicht mehr losgelassen. Also kreisten meine Gedanken den ganzen Tag darum. Und es ärgerte mich natürlich, dass die Große beim Kinderarzt nicht zeigen wollte, was sie kann. 
Und genau dieser Willen zeigt mir doch, dass es ihr nicht unbedingt am Selbstvertrauen mangelt. Dieser eigene Wille ist zuweilen sehr stark. Was das Kind nicht will, das will es nicht. Da hat man oder auch Mama keine Chance. Oder eben der Kinderarzt. 

Heute morgen hab ich dann angeordnet, dass sie sich alleine anziehen soll. Und siehe da: Es klappte einwandfrei! Natürlich hab ich mich ertappt, ihr helfen zu wollen, als es nicht schnell genug ging. Die Strumpfhose hakte fest und wollte sich nicht den Füssen anpassen. Das Kind aber: "Nein Mama, ich mach das ganz alleine." Und Mama war danach mächtig stolz. 
Auch Schuhe und Jacke klappte dann alleine. 

Im Kindergarten hab ich die Erzieherin gefragt, wie es morgens mit ihr denn liefe, wenn ich nicht dabei bin. Ich habe nämlich den Eindruck, dass es mittlerweile ziemlich gut läuft im Kindergarten. Zu Anfang hatten wir natürlich Probleme mit dem Dableiben-Wollen. Das Kind mehr als ich. Es gab Tage, da klammerte sie sich an meinem Bein fest, damit ich nicht gehen konnte. Geweint hat sie allerdings nie. Es gab auch Tage, da wollte sie den Raum nicht betreten. Da musste ich sie einer Erzieherin an die Hand drücken und schnell verschwinden. 
Wir sind mittlerweile aber soweit, dass sie morgens nicht mehr sagt, sie wolle dort nicht hin. Sie geht alleine in den Raum und verabschiedet mich an der Tür. Wie ich finde laeuft es ganz gut. Und auch die Erzieherin meinte, sie fände das Verhalten des Kindes nicht abnormal. Sie sei eine zurückhaltende Persönlichkeit, und was sie nicht wolle, das wuerde sie auch nicht machen. Das müsse man so akzeptieren. Gezwungen wird sie zu nichts. Ich solle mir keine Sorgen machen, im Kindergarten hätte das Mädchen ihren Platz und natuerlich Freundinnen gefunden. 

So fühle ich mich in meiner Sichtweise bestätigt. Natürlich muss ich versuchen, mich mehr zurückzunehmen was die Anziehgeschichte angeht oder wenn sie alleine etwas machen möchte, im Haushalt zum Beispiel. Und ich werde mein Bestes versuchen.
Aber dann denke ich doch auch: Die ist gerade erst 4 Jahre alt geworden. Mein kleines großes Mädchen.

Ich kann ihr ohne Bedenken die ersehnte TÜV-Plakette übergeben. :)

Montag, 17. Dezember 2012

Wir ...

... sind durch den Kinder-TÜV gefallen. :( Mutter als auch Tochter.
Heute Morgen waren wir, die Große und meine Wenigkeit, beim Kinderarzt zur jährlichen Vorsorgeuntersuchung. Beim Thema Arztbesuch sperrt sich das Kind sofort. Also hab ich mal noch gar nicht erwähnt, wo es hingehen soll. Arztpraxis gesehen, das ging noch. Aber dann im Behandlungsraum, da war's vorbei. Ich war ja schon ganz froh, dass wir es geschafft hatten, Jacke und Mütze auszuziehen. Nicht mal das klappte beim letzten mal. 
Nun war also angesagt zu zeigen, was Kind kann. Und Kind kann einiges! Nur hat der Arzt das nicht gesehen. Kind war stur, zog eine Flappe und wollte so gar nicht mitmachen. Arzt: "Wenn du ganz toll mitmachst, dann darfst du dir an der Belohnungsschublade etwas aussuchen."
Kind: "Aber das will ich gar nicht." 

Im Anschluss wurde ich zum Gespräch gebeten. Selbstvertrauen und vor allem Selbstständigkeit schulen. Loslassen. Zu enges Mutter-Tochter-Verhältnis. Nächste Vorstellung in einem halben Jahr. 
Und da frage ich mich: Bin ich eine Glucke? Liegt ihr Verhalten gar an mir? Oder ist sie etwa persönlichkeitsbedingt, diese Schüchternheit?
Dazu ist zu sagen, der Papa ist auch nicht grad die Rampensau. Eher ruhig und zurückhaltend. 

Nun ja, wir haben jetzt ein straffes Trainingsprogramm verschrieben bekommen. Das Kind muss mehr leisten! Vor allem alleine. Selbstständig lautet die Devise. 

Samstag, 15. Dezember 2012

Gestern ...

... war noch Frau D. bei uns, die zukünftige Frau G., unsere Kumpeline. Herzlichen Glückwunsch und freu und trallala! Wie war der Antrag? - hach, so romantisch.  Und der Termin? - Dann ist er also fest. Schön schön. 20. Juli? - Standesamt und Kirche schon gebucht. Und mit ner Pferdekutsche! Huiuiuiui!

In Wahrheit,in mir drin: Oh je, Hoffnung zunichte, dass der Termin noch nach hinten rückt. Trauer. Verzweiflung, da allein hingehen zu müssen. Kirche alleine, keiner, der mir die Taschentücher reicht. Essen alleine, keiner, der mit mir das Dessert teilt. Feier alleine, keiner, der mit mir tanzt. Außer die Pflichtbewussten, die sich der einsamen Soldatenfrau annehmen. 

Ich muss mir jetzt versuchen einzureden, dass das In und Out-Datum ja noch gar nicht feststeht. Vielleicht ist er bis dahin ja schon wieder Zuhause, an meiner Seite. Und was man schaffen muss, das schafft man, oder wie war das? Erstmal ab damit in die Verdrängungskiste! 

Und so geht es heute Nachmittag in die 3. Geburtstagsrunde. Der Rest der Familie kommt zum Kaffee. Juhuuu! 

Freitag, 14. Dezember 2012

Hochzeitsglocken!

Die Hochzeitsglocken läuten! Für sehr gute Freunde von uns! Höchstwahrschienlich während der Ehesoldat im Einsatz ist.

Gestern Abend war Männerstammtisch in der Stammkneipe. Da hatte G. (unser Kumpel) wichtiges zu verkünden. Es wird gehochzeitet! Und wir hatten schon lange spekuliert, wann es soweit sein wird. Nun also. Im Januar wird er 30! (Menne freut sich übrigens wie bolle, dass er beim tradinionellen "FEGEN" aufgrund der Einsatzverschiebung dabei sein kann.) Also noch schnell als Junggeselle gefegt und dann unter die Haube. Das war uns auch irgendwie klar.

Doch irgendwie kommt das schon plötzlich. Solche Gedanken hatte ich in den letzten Wochen nicht. Da hab ich immer gedacht: "Gott sei Dank keine größeren Feste, auf die ich alleine gehen muss."
Der Termin steht noch gar nicht hundertprozentig fest (höchstwahrscheinlich aber 20. Juli), und ich hoffe, dass sie vielleicht bei der Planung noch etwas Rücksicht darauf nehmen können, dass der Ehesoldat dabei sein kann. Auch für mich. Egoistisch, nicht? Aber wenn ich mir vorstelle, ich müsse alleine auf eine Hochzeit gehen, wo man ja sowieso bei solchen Anlässen immer ein bisschen leicht am Wasser gebaut ist - oh je. Mag nicht.

Und irgendwie ist das paradox. Das sind gute Freunde von uns. Man sollte sich doch tierisch freuen für die beiden. Den Bund für die Ewigkeit! Der wundervollste Tag im Leben! Und ich hab nur Angst, dass ich dort alleine hingehen muss ...

Der Mann ist ziemlich geknickt. Bis zum 20. Juli wäre er wohl noch nicht wieder Zuhause. Aber wie wir das von der BW kennen, die sind da mit Ihren Terminen ja nicht gerade die schnellsten - und zuverlässigsten. Bleibt zu hoffen, dass alles doch irgendwie klappt, und der Mann dabei sein kann - wie auch immer.

Und ganz leise für mich verhagelt es mir ziemlich die Stimmung.

Man sieht also: So eine Einsatzverschiebung hat positive und negative Seiten.  Beim 30ten dabei, bei der Hochzeit eventuell nicht. Wie man's dreht und wendet, es ist irgendwie sch....

Donnerstag, 13. Dezember 2012

Neuigkeiten ...

Es wird wohl doch März werden, ehe der Soldat in den Einsatz zieht! Januar ist definitiv vom Tisch. 
Na, da haben wir wenigstens noch etwas mehr Zeit, unser neues Haus auf Vordermann zu bringen. Und die Kinder darauf vorzubereiten. Und Weihnachten zu genießen. Und auf den Abflug zu warten ...
Der Abflug, der Abschied - das ist das schlimmste. Das Alleinsein geht, das bekommt man hin. Da gewöhnt man sich irgendwann dran. Und man entwickelt Routine. Aber der verflixte Tag, an dem es heißt: Jeder Abschied ist wie ein kleines bisschen sterben! ...

Mir wäre es lieber gewesen, wenn wir das ganz schnell hinter uns hätten bringen können. Kurze Vorbereitung - Abschied - Warten auf die Heimkehr. Doch so müssen wir nun noch bis März warten, können uns Gedanken machen, verrückt machen. Und dann ist da immer noch dieses klitzekleine Fünkchen Hoffnung, dass er vielleicht doch nicht gehen muss. 
PSYCHOTERROR ist das!

Ich brauch' da Gewissheit. Wenn Mann im März nach Afghanistan gehen muss, dann muss er. Da kann ich mich drauf einstellen. Klare Ansagen! Aber bei der BW kann ja immer etwas Unvorhergesehenes passieren. Y-Tours halt! Familienfreundlich ist anders.

Mittwoch, 12. Dezember 2012

Geburtstag die zweite!

Gestern waren noch Oma und Opa O. mit Uroma da. Geburtstag die zweite also. Die dritte kommt dann am Samstag. Und wow, war das heftig! Ich bin immer noch total sauer, gestern außerstande hier noch zu posten.

Aber auf Anfang.
Es fing damit an, dass die lieben Leute mit 5 Geschenken ankamen, abgesprochen war 1! Und dann ging es gleich los mit: "wir dachten, sie bekommt das Prinzessinnenschloss." "Nun haben wir ja dafür Zubehör!" "Das ist ja die Ritterburg für Jungs!" - Alles vor dem Kind wohlgemerkt! Und die ist 4, die bekommt das doch mit. Die ist doch nicht taub oder gar dämlich! Ganz im Gegenteil. Ich wurde also hingestellt, als wäre ich total geizig, weil ich dem Kind nicht das tolle rosa Prinzessinnenschloss kaufe sondern die dämliche Ritterburg vom Papa recycle.

Aber nochmal: Die ist gerade 4 geworden! Die hat noch keine genaue Vorstellung von einem Schloss, und sie hat genuegend Fantasie! Sie kann damit mit ihren Ponys und Prinzessinnen und allem sonstigen Schnickschnack spielen. Das braucht nicht perfekt zu sein!
Ich natürlich die Ruhe in Person. Das Kind war ja anwesend. So hab ich das Thema schnell beiseite geschoben. Man bespricht sowas nicht vor den kleinen! Und wenn Mama und Papa sagen, dass ist ein zuhause für ihre Prinzessin, dann ist es das!

Es ging weiter mit: "wie sieht das mit Weihnachten aus? Weißt du da was?" - hä, hallo, das Kind ist immer noch da! Das glaubt doch, der Weihnachtsmann kommt und bringt die Geschenke!
Und ja, ich hatte gesagt, Oma und Opa O. sollen die 5 Geschenke auf 2 Anlässe aufteilen. Das mit den Absprachen scheint gut zu funktionieren. Nun weiß ich nicht mal selbst, was wir der Maus kaufen sollen. Vielen dank!

Fazit des gestrigen nachmittags: Es ist nochmal ein Gespräch fällig! Und die Weihnachtsgeschenke werde ich dieses Jahr besorgen! Und im nächsten Jahr mach ich das einfach alles alleine! Ich hab da keine Lust mehr drauf! Seit 4 Jahren ärgere ich mich über diese Leute! Schluss damit!

Montag, 10. Dezember 2012

Geschafft ...

... im wahrsten Sinne des Wortes. Kindergeburtstag ist anstrengend.
Nun ist die Große also schon 4 Jahre alt. Wahnsinn, wie die Zeit vergeht!
Im Kindergarten war sie heute die Prinzessin auf dem Thron. Passend dazu gab es dann zuhause ja den grandiosen Burg-Kuchen. Hier ist das Ergebnis.
Jedes Mädel durfte sich eine Prinzessin aussuchen und natürlich mit nach Hause nehmen. Wir hatten Flaschendrehen, Stoptanz, Schatzsuche und Verkleiden. Als was denkt ihr euch mal. ;)








Die Mädels hüpfend auf Schatzsuche!




Die Mutti geht nun geschafft ins Bett! Auf ein neues Jahr! :)

Sonntag, 9. Dezember 2012

Die Vorbereitungen laufen

Das Geschenk ist fertig zusammen gebaut. Die Große bekommt die Playmobil Ritterburg meines Mannes. Recycled quasi. Und ein bisschen auf Mädchen bzw. Prinzessin gepimpt. Das war wirklich Teamwork. Der Mann hat gebaut, ich habe Wünsche geäußert oder besser befohlen. Hätte er einfach "seine Ritterburg" gebaut, hätte sie Verließ, Kampfplatz für Ritterspiele, Kanonen und die stärkste Bewachung. Das sollte ja nun aber eine Mädchenritterburg / ein Prinzessinnenschloss werden, also hat sie ein Schlafzimmer, ein Ankleidezimmer und einen Balkon bekommen. Mit Blumen! Und einen Stall für die vielen Pferde. Die Fahnen sind nun auch rosa beklebt.

Der Kuchen für den morgigen Kindergeburtstag ist gebacken, muss aber noch professionel verziert werden. Das mach ich dann gleich. Passend zum Thema - eine Ritterburg / ein Prinzessinnenschloss.
Die Schatzkiste für die Schatzsuche ist befüllt. Goldbarren angemalt. Puhuu, was für ein Aufwand!
Ich hoffe, es lohnt sich und die Große freut sich! Sie hat heute tatkräftig mit angepackt und beim "saubermachen" geholfen. Die Löffel sauber lecken und die Schüssel auskratzen ist doch quasi abwaschen, nicht? ;)

Samstag, 8. Dezember 2012

Gedanken ...

... kreisen hin, kreisen her. Einsatz ja, Einsatz nein? Einsatz im Januar, Einsatz im März? Einsatz, Einsatz, Einsatz. Mein Verdrängungsmechanismus scheint nicht mehr zu funktionieren.
Ich dreh noch durch!!
Der Mann ist seit gestern Abend wieder zu Hause, und wir hatten noch nicht wirklich die Möglichkeit in Ruhe nochmal darüber zu sprechen. Gerade sind wir irgendwie wie gelähmt. Wenn wir noch etwas Zeit haben, dann muss jetzt noch nicht unbedingt alles vorbreitet werden, damit ich hier ein halbes Jahr auf ihn verzichten kann. Wenn aber doch ... oh je, ich befürchte, dann hängen wir meilenweit hinterher!
Ich will auch gar nicht soviel darüber nachdenken müssen. Man kann es ja doch nicht ändern. Aber ich ertappe mich immer wieder, wie ich mir vorstelle, ich muss den Mädels erklären, wo ihr Papa so lange ist und wieso er nicht nach Hause kommen kann. Pünktlich zu diesem Thema kam dann heute auch das von mir bestellte Buch "Papa war weit weg" von Daniela Matz. Beim Duchblättern kamen sie dann, die aufsteigenden Tränen. Aber die Mädels waren anwesend, also musste ich mich schnell zusammen reißen. Funktionieren.
Die nächsten Tage ist dann erstmal Ablenkung angesagt - und vielleicht geht er dann wieder, der Verdrängungsmechanismus. Die Große hat nämlich Geburtstag!

Donnerstag, 6. Dezember 2012

Waa!! Der Nikolaus war da!

Heute morgen war neben dem kleinen Schoko-Nikolaus auch eine Nachricht vom Mann im Schuh (na eigentlich gestern schon am Telefon). Höchstwahrscheinlich muss er nicht im Januar nach Afghanistan. NICHT IM JANUAR! Die Stelle wird gestrichen - höchstwahrscheinlich. Dafür aber im März für 5 Monate auf einer anderen Stelle - höchstwahrscheinlich. Nichts genaues weiß man nicht. Aber höchstwahrscheinlich. Die Bundeswehr eben - heute so, morgen so. Willkür.
Ich schwanke zwischen Freude und - ja man kann sagen Enttäuschung. Ich hatte mich damit abgefunden, dass es Januar sein wird. Schon bald. Aber so hätten wir dann den ollen schmerzenden Abschied schon bald hinter uns. Und dann kann man zählen und warten und hoffen und bangen und sehnen. Und nun Aufschub?? Ja was soll ich davon halten? 
Der Einsatzschatten hat sich ein bisschen gelichtet was das bevorstehende Weihnachtsfest angeht. Und was die Sache angeht, wie wir das der Großen erklären sollen? Wie bereiten wir sie auf 6 Monate ohne Papa vor? Sie weiß noch von nichts, aber sie bekommt sicher mit, wenn man sich mit vorgehaltener Hand darüber unterhält. Tja, nun nicht im Januar höchstwahrscheinlich. Hmmpf. Dumpf dröhnt die Nachricht in meinem Kopf wider. 
Es wäre nur ein Aufschub. Und Gewissheit darüber gibt es wohl erst Anfang nächster Woche. Also warten - ein ganzes Wochenende lang. Wir müssen uns irgendwie ablenken - und verdrängen. Das ist ja mein Spezialgebiet.



 Für die Mädels hat der Nikolaus auch einiges in die Stiefel (Schuhe) gesteckt.









Die Große hat alles bekommen, was eine Prinzessin so gebrauchen kann. U.a. Haarbürste, Haarspangen und Labello! Weil sie meinen immer kaputt macht. So hat es heute morgen im Bad auch etwas länger gedauert - der Lippenstift musste ja gefühlte 1000 mal aufgetragen werden!






Und das Leichtkämmspray musste auch ausprobiert werden. Fazit: "Mama, das ziept nicht mehr so schlimm." - Danke. Hach, leuchtende Kinderaugen gab es. Und DAS ist doch die Hauptsache.

Die Afghanistan-Geschichte lässt mich nicht los. Immer wieder kehren meine Gedanken dahin zurück. Vielleicht seh ich deshalb auch so aus, als hätte ich die halbe Nacht nicht geschlafen ...

Mittwoch, 5. Dezember 2012

Rudolph ...

... mein Deko-Rentier-Strauß! Zu wirklich viel mehr bin ich dieses Jahr auch nicht fähig.
Was ist eigentlich Weihnachtsdeko? Und überhaupt, braucht man so etwas? Kann man das essen?
Zugegeben, ich hänge dieses Jahr etwas hinterher was das Dekorieren angeht. Ich kann auch gar nicht. Hab gar keinen Platz und so. Die Kleine (13 Monate) räumt mir sowieso alles um und weg und so. Tja, die lieben Ausreden ... tzzz.

Zwei Weihnachtsmänner haben sich auf das Fensterbrett verirrt, ein Schneemann mit seinen beiden Schneekindern ist auch angetreten. Und natürlich Rudolph und zwei seiner Rentier-Kollegen. All die anderen Engelsscharen, die Wichtel und Ersatz-Weihnachtsmänner schlummern noch friedlich in ihrer Kiste. Ich werde sie wohl schlummern lassen. Sollen sie sich ausruhen bis zum nächsten Jahr, da geht's dann ordentlich rund. Da werden sie all ihren Deko-Zauber brauchen. 
Die magere Deko ist natürlich für die Mädels. Würde es die nicht geben, gäbe es dieses Jahr wohl auch keine Deko. Auch das Adventsgesteck sieht ziemlich schlicht aus. Aber schlicht ist schick und passt. Passt zu meiner zerrissenen Stimmung.

So richtig will sich die Weihnachtsstimmung nicht einstellen, bedeckt doch der Einsatzschatten das Leuchten der Kerzen. Wie soll ich mich auf etwas freuen, wenn doch danach meine zweite Hälfte erstmal für eine ziemlich lange Zeit nicht mehr bei mir - bei uns - sein kann?

Und dann ist da das Glitzern in den Kinderaugen, auf das ich mich so unheimlich freue. Wenn der Weih- nachtsmann die Geschenke gebracht hat und der Tannenbaum sein besinnliches Licht verströmt. Die Atmosphäre im Kreise der Familie. Das "Alle-haben-sich-lieb"-Gefühl.

Einen Vorgeschmack werde ich ja hoffentlich morgen schon bekommen, wenn der Nikolaus die Stiefel gefüllt hat. Ein kleiner Schoko-Nikolaus hat sich übrigens auch in meinen Schuh verirrt. ;) hihiii! Hach, die Große hat sich heute nochmal kräftig ins Zeug gelegt so mit Artigsein. Der Nikolaus kommt ja nur zu artigen Kindern, denn beinahe wäre es morgen nämlich eine Rute geworden. So ist es aber viel besser!!

Dienstag, 4. Dezember 2012

Selten so gelacht ...

Ablenkung ist prima! Und wenn man dann noch so liebe Muttis hat ... Perfekt!
Heute Abend war eigentlich Mutti-Treffen in ner Kneipe. Ich hatte aber ja keinen Babysitter. Also ist die ganze Horde spontan bei mir zu Hause eingefallen. Kinder waren natürlich längst im Bett.
Mit einer Pulle Sekt und fastfood vom Lieferservice ging's dann rund. Schnattern wie die Gänse. Süppeln und futtern. Die eine Mutti hat Geschichten erzählt, wir anderen haben uns weg geschmissen. Tränen gelacht. Von einem ins tausendste und so weiter. Hach, was war das ein netter, witziger Abend! :) Morgen hab ich garantiert Gesichtsmuskelkater vom Lachen!
Die langen 26 Wochen Einsatz scheinen mir nun nicht mehr allzu schlimm. In naher Zukunft werden wir die Kneipenabende in meinem Wohnzimmer verbringen. Juhuu! Und dann weiß ich, dass es auch witzige, nette und schöne Momente geben wird.
Der Mann hat sich auch pflichtbewusst gemeldet. Allerdings gerade im lachflash. Sehr ungünstig. Er hat es sofort verstanden und sich wieder für morgen angekündigt.

Montag, 3. Dezember 2012

In der Weihnachtsbäckerei

Gestern morgen ist Menne aufgebrochen zum Seminar Landeskunde Afghanistan. Bis Freitag. Also dachte ich mir, ich bin mit den Mädels allein, also schön Action hier. Ablenkung eben.
Gleich nach dem Kiga hat die Große zwei Freundinnen mit nach Hause gebracht. Mittagessen mit den Mädels und dann ging's los - Weihnachtskekse backen. Ich hab das Rezept gleich dreimal gemacht, damit wir möglichst viele Kekse ausstechen konnten. Die Mädels, alle knapp 4 Jahre, waren begeistert. So viel Teig zum naschen, Zuckerstreusel natürlich in Pink und lila, goldene Kugeln und und und.
Und so sah die Küche dann auch aus! Die bescheuerten Kugeln und Herzen flogen überall herum und klebten unter den Füßen. Mehl soweit das Auge reichte. Schlachtfeld. Grundreinigung nötig.


Der Rest, der ins Wohnzimmer gewandert ist, wird morgen beseitigt. Ich brauch dringend ne Pause. Aber Ablenkung hatte ich - und Action auch. Und das beste ist: nächstes Jahr sind die anderen Muttis dran! Hahaaaa!
Aber das Ergebnis kann sich sehen lassen. *stolz*
Und nun warte ich auf Nachricht von Menne und lass den Abend auf dem Sofa ausklingen.

Sonntag, 2. Dezember 2012

26 Wochen

Nun also doch! Mein Mann, Soldat und Papa, geht ein zweites Mal nach Afghanistan. Im Januar schon.
Und vor mir und meinen Töchtern liegen 26 lange Wochen warten auf Papa, lieben, hoffen, bangen und sehnen.
Ich habe gehofft, dass wir dieses Mal drum herum kommen werden. Doch nun ist es sicher. Ich habe verdrängt und geglaubt, dass in meiner kleinen Welt alles perfekt ist und nicht besser sein könnte. Und nun müssen wir ihn erneut gehen lassen ...
Machtlos fühlt man sich. Fremdbestimmt.

Dies ist ein Einsatztagebuch. Einsatz an meiner Heimatfront. Begleitet ihr mich?