Montag, 8. Juli 2013

Tag 139 / 140: Ein Elternteil

... ist einer zuwenig. 

Wir waren letztens im Freizeitpark. 3 Mütter und 5 Kinder. Das Trotzköpfchen mit zwei Freundinnen, deren Mütter, der Bruder ihrer Freundin, sowie unsere Frechdächsin und ich. Da unsere Frechdächsin für solche Aktivitäten noch ziemlich klein ist, musste ich natürlich viel hinter ihr herlaufen, aufpassen und diverse Fahrgeschäfte mit ihr an meiner Seite tätigen. 

Das Trotzköpfchen ist nahezu selbstständig mit den großen Mädchen vorgelaufen und ist hier und dort mit den Karrussels gefahren. Da dachte ich zum ersten Mal: "Ein Elternteil ist einer zuwenig." Ich wäre auch gerne mit der Großen unterwegs gewesen, doch meine Aufmerksamkeit nahm die Kleine fast vollständig in Anspruch. 

So richtig schlimm wurde es aber dann, als der kleine Bruder ihrer Freundin plötzlich verschwunden war. Kurz im Restaurant bezahlt, und schon war er weg. Die Mutter war völlig fertig, und ich dachte nur: "Alle Augen auf die Frechdächsin gerichtet, dass die nicht auch noch abhaut." 

Wir waren noch nicht weit gelaufen, um ihn zu suchen, da hörte ich es plötzlich im Gebüsch neben mir schreien. Für einen kurzen Moment befand ich mich im Zwiespalt: Gehst du ins Gebüsch und guckst nach, läufst aber Gefahr, die Kleine aus den Augen zu verlieren? Oder ruft du eine der anderen Mütter, die aber noch weiter weg waren? Ich entschied mich dafür, ins Gebüsch zu springen und einer der anderen Mütter zuzurufen, dass sie die Frechdächsin holen solle. 

Hinter dem Gebüsch lag ein kleiner Teich, in der der Bruder hineingerutscht war. Er versuchte wieder herauszukommen, rutschte aber am Rand immer wieder ab. Also hab ich ihn mir geschnappt. Er war pitschenass und hatte richtig Angst bekommen. Zum Glück hatte ich Wechselklamotten für die Frechdächsin mit, und da sie ungefähr im selben Alter sind, bekam der Junge dann den rosa Body an. Die andere Mutter war immer noch völlig fertig mit den Nerven (das wäre ich wahrscheinlich auch gewesen, wenn es mein Kind gewesen wäre). Ich beruhigte Mutter und Sohn und dachte: "In einer solchen Situation ist ein Elternteil auf alle Fälle einer zuwenig. Wäre man zu zweit gewesen, wäre so etwas vielleicht nicht passiert." 

Gestern rief mich die andere Mutter nochmal an und sagte: "Ich muss mich nochmal bedanken. Du bist meine Heldin gewesen an dem Tag. Du hast auf alle Fälle was gut bei mir." Kein Problem, ich hoffe, sie hätten das selbe für mich getan. Ein Glück waren wir mit 3 Erwachsenen dort, sonst hätte das sicher nicht so geklappt!  

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