Letztens hatte ich ein Gespräch mit einer Bekannten. Es ging um Soldaten. Natürlich.
Sie sagte: "Ich kann mir nicht vorstellen, mit einem Soldaten verheiratet zu sein. Soldaten sind für mich irgendwie negativ. Sie tragen Waffen! Das könnte ich nie vergessen. Und sie führen Krieg."
"Polizisten haben auch Waffen."
"Ja, aber Soldaten sind dazu da, um Leben zu nehmen. Sie ziehen in den Krieg und töten Menschen. Polizisten retten Leben."
Ich war baff. War es so einfach? Ist es das, was die Öffentlichkeit denkt, was Soldaten tun? In Afghanistan? In Mali? Und wo sie sich sonst noch im Auslandseinsatz befinden?
"Dein Mann ist sicher anders", sagte sie noch.
Ach ja? Er ist Soldat. Er trägt im Dienst eine Waffe. Und auch er war im Auslandseinsatz in Afghanistan. Ich war wirklich so perplex, dass ich erst gar nichts darauf zu erwidern wusste. Schließlich atmete ich tief durch und erklärte ihr den Auftrag der Bundeswehrsoldaten in Afghanistan. Es geht schließlich nicht darum, dass sie dort einmarschieren und wahllos Menschen erschießen! Sie gehen auch nicht freiwillig dorthin. Sie werden geschickt - letzten Endes von der Regierung. Und so einfach war es eben nicht!
Ich kam nicht umhin, mich zu fragen, wie es ist, mit einem Soldaten verheiratet zu sein. Zuallererst bin ich nicht mit einem Soldaten verheiratet, sondern mit meinem Mann. Und der ist sehr viel mehr als nur Soldat. Zugegeben, das ist sein Beruf, und dieser Beruf beeinflusst unser Leben, unser Familienleben, manchmal mehr, manchmal weniger. Aber es ist doch nur ein kleiner Teil seines Wesens.
Ich könnte mir keinen besseren Mann vorstellen - ob Soldat oder nicht.
Und irgendwie bin ich noch immer baff ...
Und irgendwie bin ich noch immer baff ...
Du hättest sie fragen sollen, ob sie wählen geht und wenn ja, wen sie denn gewählt hat. Dann wäre sehr schnell heraus gekommen, dass sie es ist, die es sich einfach macht.
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