Montag, 29. Januar 2018

Tag 19: Jetzt ist es angekommen

Tja, wie soll ich schreiben? So langsam ist es in meinem Kopf angekommen, dass es noch eine sch... verdammt lange Zeit ist, bis der Mann wieder nach Hause kommt. Bis seine starken Arme mich wieder umfangen. Bis wir wieder eins sind. Bis die Kinder ihren Vater wieder haben. Bis ich nicht mehr alleine kämpfen muss. 

Das Wochenende war hart. 

Ich hatte meinen ersten Hänger und hätte eigentlich nur heulen können. Es kommt gerade alles irgendwie zusammen. Das Begreifen. Die Realität. Das Vermissen. Schlafmangel. Kinderkrankheiten. Alle Bedürfnisse befriedigen, nur nicht die eigenen. Funktionieren. 

Hamsterrad. 

Sonntag, 14. Januar 2018

Tag 5: WE Check!

Heute war ein richtig entspannter Tag. Schön.

Wir haben lange geschlafen, Brötchen vor der Haustür gefunden, die Oma dorthin gelegt hat, und dann ganz gechillt gefrühstückt mit Nutella aufs Brötchen (sonntags ist Nutella-Tag). 

Wir haben zusammen gekocht.

Wir waren bei eisigen Temperaturen aber Sonnenschein spazieren. Durchgefroren wieder Zuhause angekommen gab es heißen Kakao für die Mädels und einen Cappuccino für mich, während der Babyboy fröhlich in seiner Wippe hin und her wippte und vor sich hin quietschte. 

LENI gab ihm abends die Flasche, während ich LISCHEN bettfertig machte und ihr ihr Gute-Nacht-Lied sang und LORE beim lesen ihres Lese-Übungstextes zuhörte. Große Mädchen sind was tolles! <3 Der Babyboy heulte nicht ein einziges Mal. 

Jetzt sind bereits alle vier Kids im Land der Träume, und ich sitze entspannt auf der Couch und lasse den Abend ausklingen. Das erste WE - Check! 

Samstag, 13. Januar 2018

Tag 4

... ist abgehakt, und damit auch schon die Hälfte des ersten Wochenendes allein zuhause.

Auch den ersten Zusammenbruch eines der Mädels haben wir hinter uns. LORE. Aber von Anfang.

Gestern konnten wir tatsächlich ganz spontan das erste Mal mit Papa skypen. Es dauerte eine Weile, bis die Verbindung stand, aber dann lief es. Mit fünf Leuten vor der kleinen Laptop-Kamera etwas eng, aber irgendwie passten wir zeitweise tatsächlich alle aufs Bild. Hin und wieder purzelte einer oder zwei oder mehrere raus, aber es ging. Wir konnten Papa ALLE sehen! 

Als es dann aufs Ende hin zulief, merkte ich schon, wie sich LORE's Stimmung verschlechtere. Dann verschwand sie irgendwann. Wir verabschiedeten uns vom Papa, und ich ging ihr hinterher ins Zimmer. Und dann brach der Damm. Sie heulte und schluchzte und kriegte sich gar nicht mehr ein. Arme Maus. Meine arme kleine Maus. "Ich vermisse Papa so doll!", schluchzte sie. 
Jetzt ist ihr so richtig bewusst geworden, dass er echt eine ganz verdammt lange Zeit weg ist und nicht am Wochenende nach Hause kommt. Ich hielt sie und verkniff mir selbst ein paar Tränchen, versicherte ihr aber immer wieder, dass es in Ordnung sei, wenn sie traurig ist. Bin ich schließlich auch. Und das darf man auch sein. 

Zum Glück konnte ich sie dann ablenken. Sie hatte eine Spielverabredung, und eigentlich sollten wir längst auf dem Weg zu ihrer Freundin sein. Also trockneten wir die Tränen, packten alle Kinder ein und brachten LORE weg. 

An der Haustür von ihrer Freundin dann aber der nächste Dammbruch. Und diesmal brach es auch bei mir und es kullerten Tränen. Wir heulten kurz gemeinsam - und selbst die Mutter ihrer Freundin blinzelte aus Solidarität ein paar Tränen weg. 

Der Nachmittag selbst tat LORE dann sehr gut. Sie hatte Ablenkung, und abends war von ihrem Zusammenbruch nichts mehr zu merken. Aber es tut so weh, die Kinder so leiden zu sehen. Es ist so schwer, stark zu sein und stand zu halten, obwohl man selbst zusammenbrechen möchte. Und das allerschlimmste ist, zu wissen, dass wir erst am Anfang stehen, dass es nicht das letzte Mal sein wird, dass immer wieder schlechte Tage oder Momente auf uns zukommen werden, die wir irgendwie meistern müssen. 

Puuh ....

Donnerstag, 11. Januar 2018

Tag 2: Nachricht aus dem Wüstenland

Der Adler ist gelandet!

Endlich habe ich heute morgen vom Mann die Nachricht bekommen, dass er gut angekommen ist und Telefon und Internet - ja, auch WhatsApp!!! - auf einem guten Weg sind und uns zumindest ein bisschen über die Distanz und die lange Zeit verbinden können! 

Die Kinder sind außer sich und wollen am liebsten sofort mit Papa skypen. Ich bin gespannt, wann das das erste Mal klappen wird. 

Tag 2 so gut wie abgehakt! (Ein imaginäres Häkchen eingefügt.)

Mittwoch, 10. Januar 2018

Tag 1: Er ist fort

Heute Nacht war es soweit: Abschied nehmen vom Mann für 4-5 Monate im Wüstenland.

Die Tränen sind versiegt. Das Haus unglaublich groß und leer. Die Kinder sind wie gewohnt zur Schule und im Kindergarten - und eins natürlich hier zuhause. Alles wie gewohnt. Wie immer. Und doch fehlt da jemand. Er ist fort ...

Noch ist alles für mich irgendwie irreal. Kommt er nicht heute Abend wieder nach Hause? So wie immer? Er kann doch unmöglich erst im Sommer wieder hier sein ...
Ich kann es noch gar nicht glauben. 

Alles wie gewohnt. Wie immer. 

Das große Realisieren kommt sicher noch. 

Dienstag, 2. Januar 2018

Gestohlene Zeit

Das IN wurde so mir nichts dir nichts drei Wochen nach vorne verschoben. Einfach so.

Gestohlene Zeit.

Ich könnte heulen.

Aus gestern noch zwei Monaten werden morgen wenige Wochen,  nein Tage ...