Es musste ja so kommen! Selbst die stärkste Frau ist mal am Ende. Der Tag war ziemlich bescheiden. Schon ab halb 7h morgens nur Auseinandersetzungen, Gezicke und taube Ohren. Konsequenzen und noch mehr Gezicke und Gestreite. Von tauben Ohren wollen wir gar nicht mehr anfangen!
Dann am frühen Abend endlich das Skype-Date der Mädels mit dem Papa. Gealbere vor der Laptop-Kamera, Gewinke und Gezwinker. Luftküsschen und Gelächter. Ich beobachtete alles still und wehmütig und war den Tränen schon sehr nahe. Wieso konnte er nicht einfach endlich wieder hier sein? Und ganz in echt mit den Kindern rumalbern und spielen? Auch toben meinetwegen.
Kinder schnell ins Bett und dann unser Skype-Date allein, nur wir zwei. Und Totalzusammenbruch. Als er mich so ansah, mit diesem Blick, und sagte: "Du siehst wundervoll aus", dachte ich nur: "Aber ich fühle mich miserabel, abgespannt, ausgelaugt und müde". Schon brach es über mir zusammen und aus mir heraus. Ich mag nicht, dass er mich so sieht, aber ich konnte einfach gar nichts dagegen tun. Wenn der Damm erstmal gebrochen ist, kann ich einfach nichts mehr gegen die Wassermassen tun. Ich heulte wie ein Schlosshund, tu es immernoch. Wundervoll und miserabel, das sind zwei Adjektive, die einfach gar nicht zusammen passen im Moment!
Er fehlt mir! Unendlich! Schrecklich! Ich fühle mich einsam! Und ich will endlich, dass es aufhört - die ewig lange Trennung, das Sehnen, das Alleinsein! Und so musste es kommen, dass ich nun - auf den letzten Metern - im tiefsten Loch aller Löcher sitze und harre der Dinge, die da kommen mögen. In diesem Moment scheint alles noch so verdammt weit weg zu sein. Knapp 4 Wochen noch, eine relativ kurze Zeit, für mich gerade eine Ewigkeit!
Jetzt gehe ich heulend unter die heiße Dusche und danach ins leere, einsame Bett. Alles ist grau in grau in grau in grau ... Hilfe!
Hi Jenne,
AntwortenLöscheneinen kleinen Ausweg aus dem Loch, in das du gefallen bist, hast du schon: Duschen und ins Bett. Gut, es ist leer, aber bist du erst eingeschlafen, besuchst du deinen Prinzen im Traum und morgen sieht die Welt schon wieder ein Stückchen heller aus, das Loch schon etwas kleiner. Vielleicht ist das alles zusammen gerade am Ende der langen Zeit zu viel: das lange Alleinsein, Getrenntsein, Verantwortlichsein und nun auch noch die Erwartungen und auch die Angst vor dem Wiedersehen.
Du läufst seit 130 Tagen einen Marathon und nun ist das Ziel fast in Sicht. Die letzten Meter schaffst du auch noch - auch wenn die unerwartet so schwer sind.
Liebe Grüße!
..Oh nein, der "auf-die-letzten-Meter-Blues" hat dich gepackt...es tut mir echt leid.
AntwortenLöschenFühl dich gedrückt und aufgemuntert, die letzten Wochen schaffst du noch!!
Liebe Grüße, bald ist das Wochenende auch geschafft.
Karlina