- zwangsläufig selbstständiger, da größtenteils Alleinerziehende?
Heute beim wöchentlichen Babytreff bzw. Müttertreff trug es sich zu, dass eine Mutti auf mich zukam, mir die Hand auf die Schulter legte und sagte: "Ab Februar können wir uns zusammen tun. Mein Mann ist dann auch weg." Sie völlig fertig, weil 8 Wochen allein mit 2 Kindern. Der Mann in der Kur. Wie solle sie das anstellen, wenn sie morgens die Kinder alleine fertig machen muss. Wie die beiden alleine ins Bett bringen? Und die Wochenenden erst?
Ich natürlich als brave Freundin: Das bekommst du alles hin. Man muss sich irgendwie anders organisieren, aber das klappt schon. Und 8 Wochen, oh man, das ist eine lange Zeit, aber wir können am Wochenende auch gerne mal was zusammen unternehmen. Ich bin ja auch alleine.
Aber ganz ehrlich: 8 Wochen? Und nur auf Kur? Ich will wirklich nicht lästern, ich mag die Frau sehr gerne, aber (Achtung Ironie!) 8 Wochen ist nur unwesentlich kürzer als 26 Wochen. Wir sitzen quasi im selben Boot! Und AFG und Kur, das ist doch Einerlei. Dieselben Anwendungen, Entspannung und ab und an Besuch von der Familie. Pffff ...
Na gut, sie mag es nicht gewohnt sein, da habe ich vielleicht einen kleinen Vorteil. Und dennoch komme ich nicht umhin mich zu fragen, ob Soldatenfrauen zwangsläufig selbstständiger sind als die "normalen Ehefrauen" und Mütter. Weil wir müssen, weil wir durch den Job des Mannes viel alleine sind? Weil größtenteils alleinerziehend? Bestimmt habe ich es etwas leichter, weil ich Routine habe, die Kinder morgens alleine fertig zu machen. Auch alleine ins Bett bringen klappt gut. Wir sind im Alltag nicht ganz so auf Papa angewiesen, weil er nicht so viele Aufgaben übernimmt, sie gar nicht übernehmen kann.
Und trotzdem! Diese 20 bis 26 Wochen (so genau wissen wir das ja noch gar nicht) sind auch für mich eine Herausfordderung. Immer alles alleine machen! Nie abgeben können. Und das über den relativ langen Zeitraum. Dann die ständige Angst um den Soldaten und das Stark sein für die Kinder. Normalität schaffen. Rund um die Uhr funktionieren, allen Bedürfnissen gerecht werden - und auch der Soldat wird Bedürfnisse haben, die auf die Ferne irgendwie gestillt werden müssen. Sei es ein Päckchen hier, ein Foto da.
Das alles war heute kein Thema beim Müttertreff. Es ging nur um die schweren 8 Wochen während des Kuraufenthalts. Arme Frau .... Vielleicht sollte ich ihr einen Kalender schenken zum Tage streichen, das hilft bei mir ja auch. ;)