Ich habe gestern mit dem Mann telefonieren können, und er gab mir ein vorläufiges OUT (Termin seiner Heimreise). Dieser Termin ist natürlich nicht fest, solange er nicht im Flieger nach Deutschland sitzt. Es kann immer mal etwas dazwischen kommen - zu heiß, zu windig, Sandsturm gar, kein Nachfolger.
Und diese Sache mit dem Nachfolger bereitete mir eine schlaflose Nacht und setzte mich in helle Aufregung. Denn auf der internen BW-Liste steht für meinen Mann bisher kein Nachfolger! Und man hört so dies und jenes, Buschfunk eben, und da gab es Fälle, in denen mal eben aus geplanten 4 Monaten so mir nichts dir nichts 8 wurden. Nachfolgerprobleme. Gerade in Zeiten, wo die Einsatzzeit in Afghanistan begrenzt ist und der Rückzug bzw. die Übergabe unmittelbar bevorsteht.
Der Mann mit Galgenhumor. "Dann verdien' ich hier eben noch ne Runde mehr Geld. Ist ja auch was!" Ist ja auch was, aber nichts im Vergleich zu dem, was es mir geben würde, wenn er endlich wieder an meiner, an unserer Seite wäre. Wieder eins sein, wieder ganz.
Ich denke auch an die Kinder, die ihren Vater vermissen, die ihn in ihrem Alltag vergessen, für die er einfach nicht greifbar ist. Er muss zurückkommen, möglichst bald.
Manchmal breche ich vor Anstrengung fast zusammen, weil es an den Kräften zerrt, immer für alles und überall alleine verantwortlich zu sein. Alle Bedürfnisse zu stillen ohne an die eigenen zu denken. Immer auf Abruf bereit zu stehen, gut gelaunt durch den Tag und ausgeschlafen in der Nacht. Und die einsamen Wochenenden erst, wo einem noch deutlicher bewusst wird, was fehlt, wer fehlt.
Man schafft, was man schaffen muss, geht mir durch den Kopf. Aber bis Oktober gar kann ich das Programm hier nicht durchhalten ...
So schicke ich ein Stoßgebet gen Bunderwehr-Gott, dass er meinen Mann heile und am vorausgesagten Termin zu mir zurückbringen möge. Ich hoffe, ich bange ...
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