Dienstag, 9. Oktober 2018

Anders als gedacht

... war unser Wiedersehen mit dem Soldatenmann Ende Mai. 

Nachdem er durch halb Afrika gereist und am anderen Ende von Deutschland endlich aus dem Flieger gestiegen ist und heimischen Boden unter den Füßen hatte, musste er noch irgendwie hoch in den Norden kommen. Er buchte sich einen Flug auf eigene Kosten und kam dann endlich in Flecktarn und mit Seesack bepackt mit all den Anzugträgern und Geschäftsmännern aus der Gepäckschleuse am heimischen Flughafen. 

Seine Odyssee war beendet. Und das Wiedersehen durch all die Aufregung und den Stress irgendwie entzaubert. Aber egal. Er war endlich wieder da! 

Leider hat die BW schon nach kurzer Zeit des Wiedersehens andere Pläne gehabt, und so schleppen wir uns seit Mai schon wieder durch die dritte Übung. 

Es zerrt ... 
Es zerrt gewaltig. 


Mittwoch, 23. Mai 2018

Tag 133

Die Bonbons werden immer weniger, die Aufräumarbeiten haben begonnen, die Wiedersehensfreude wächst. 

Wagen vom Soldaten gesaugt und gewaschen: Check! 
Garage ausgefegt: Check!
Blumenbeete entkrautet: Check!

Hausputz lohnt kaum, da die Kinder jeden Tag neues Chaos anrichten. Ich muss das nochmal genauestens abwägen ...

Montag, 14. Mai 2018

Tag 124: Bonbongläser, die Zweite

Wir haben unsere anfangs riesigen Bonbongläser - nein, Schüsseln - in kleine Tassen ausgetauscht!
Es ist nicht mehr lang, bis wir unseren Soldaten in die Arme schließen können!

Hibbeldihipp! :D

Donnerstag, 3. Mai 2018

Tag 113

Eines Tages kam LENI von der Schule nach Hause und berichtete vom Schülersprechtag. 

LENI: Mama, Frau ... hat ganz viel über Papa gefragt.
Ich: Ach ja, was denn?
LENI: Ob ich schon einen Wunsch habe, was wir machen, wenn er wieder da ist. 
Ich: Und? Hast du einen?
LENI: Ich würde gerne wieder ins Freibad mit Papa gehen. (Pause) Und sie hat noch gefragt, ob es jetzt chaotischer ist, seit Papa weg ist.

Ich war ganz ehrlich etwas geschockt, was die Frau mit CHAOTISCHER gemeint haben könnte? Wirke ich so, als hätte ich die vier Kinder nicht im Griff?
Sind sie verlottert und verwahrlost?
Sind sie chaotischer?
Fehlen Hausaufgaben oder sonstiges, was man in der Schule braucht?
Obwohl ich wirklich alles tue, damit es meinen Kindern an nichts fehlt?

Ich konnte wirklich nichts gegen mein Kopfkino tun und stellte mir jegliche Variationen vor, wie ich und die Mädels nach außen wirken könnten. 

Ich: LENI, findest du denn, dass es jetzt ohne Papa chaotischer bei uns ist? 
LENI: Nein, es ist eigentlich so wie immer. 

Und Recht hat sie! Es ist eigentlich so wie immer. Außer, dass es abends beim Abendbrot und beim Insbettbringen teilweise etwas chaotischer und stressiger (für mich) zugeht. Ich kann halt nicht zwei bis drei bis vier bis fünf Dinge gleichzeitig tun. So, Frau ....! 

Dienstag, 24. April 2018

Tag 104

... denke ich, wenn ich richtig nachgerechnet habe.

Es ist schon so viel Zeit vergangen, so viele Wochen überstanden, aber es war ein stetiger Kampf mit vielen Aufs und Abs, vielen Berg- und Talfahrten. Ganz ehrlich. 

4 Kinder - das ist wirklich eine Hausnummer, alles alleine zu managen. Alle Bedürfnisse zu befriedigen, immer für jeden da zu sein, pausenlos. Atemlos. 

Erkältungszeit. Bronchitis. Grippewelle. Magen-Darm-Infekt. Alles haben wir mitgenommen. Seit Januar habe ich das Gefühl, dass ständig eins der vier Kinder krank ist. Ist wahrscheinlich auch wirklich so. Und wenn kein Kind krank ist, hat mein Immunsystem Zeit, den Geist aufzugeben. Ganz großes Tennis! Danke. 

Zwischendurch hatte ich einen Anflug von Selbsterneuerung. Oder wie nennt man das? Ich war beim Frisör, habe mir die Haare abgeschnitten und gefärbt, geshoppt um mein Leben und jetzt zig neue Klamotten im Schrank. 

Wir haben Pakete gepackt und Briefe ins Wüstenland geschrieben.

Wir sind eigentlich immer irgendwie beschäftigt. Ich bin eigentlich immer irgendwie beschäftigt. Ein Gutes hat das Ganze ja: Ich habe kaum Zeit, über die lange Trennung nachzudenken. Und ich kann abends wunderbar einschlafen!

In dem Sinne: Gute Nacht! 

Mittwoch, 21. Februar 2018

Tag 42

Heute ist Tag 42 ohne den Mann und den Papa der 4 kleinen Rabauken.

Eine Sommerferienlänge haben wir bereits geschafft! Juhuuu!

Freitag, 16. Februar 2018

Tag 37: Die Bonbongläser


Jedes Mädel hat ein Bonbonglas mit round about 145 Bonbons drin. Einen für jeden Tag, den der Papa im Wüstenland weilt. Wenn sie leer sind, kommt er endlich wieder nach Hause. So der Plan. 

35 haben sie jeder schon gegessen. Leerer sind die Gläser dadurch aber noch nicht wirklich geworden. Trotzdem gehört das Bonbonessen schon fast zu einem täglichen Ritual - wie das Adventskalendertürchen-Öffnen in der Vorweihnschtszeit. Jeden Morgen laufen sie zu ihrem Glas und suchen sich einen Bonbon aus, den sie dann auf ihren Platz am Küchentisch legen und den sie nach dem Mittagessen verzehren dürfen.
 

Manchmal werden die Bonbons am Wochenende akribisch gezählt, sortiert und aufgeschrieben, wieviele von welcher Sorte noch im Glas sind.

Es hilft über die lange Zeit ohne Papa hinweg - zumindest ein bisschen. 

Montag, 12. Februar 2018

Tag 33: 12 von 12 im Februar 2018

Ich mache mal wieder mit, ist schließlich schon viel zu lange her, dass es hier Fotos gab. Heute also die 12 Bilder des heutigen Tages - Tag 33 ohne Mann. 

Heute Morgen kurz nach 6 Uhr steh ich bereits in der Küche ...
Obst schnibbeln (und Gemüse ...)
Verpflegung für die Faschingsfeier in der Schule und im Kindergarten. Meine Kinder haben sich für Obst und Gemüse eingetragen :) Obst-Pfau und ...
... Gemüse-Bimmelbahn.
Um kurz vor 8 Uhr, nachdem ich im Accord gearbeitet habe, sind alle fertig angezogen und geschminkt. Puuuh. Was ein Stress an einem Montagmorgen. Gniihiiihii ...


Morgens geh ich eine Runde an der frischen Luft spazieren, ehe ich mich dem Haushalt widme.
Wieder zuhause mache ich etwas Haushalt, während sich Lucky Luke seinen täglichen Turnübungen widmet.
Kinder wieder abgeholt, Baby zum Mittagsschlaf im Bett - Zeit für's Mittagessen!
Sonnenschein gefolgt vom Hagelschauer - das Wetter spielt verrückt.


Nach dem Abendessen wird noch eine kurze Runde mit der Mini-Discokugel gespielt. Unser Baby-Boy fährt voll auf das bunte Licht ab. 
Über Videotelefon-Date mit dem Mann.
Und damit ist auch dieser 33. Tag geschafft. Die Kerze, die ihm den sicheren Weg nach Hause weisen soll, brennt.
Das waren unsere 12 Bilder des heutigen Tages. Mehr wie immer bei Draussen nur Kaennchen. Anschauen lohnt! :)

Eure Chrissie

Montag, 29. Januar 2018

Tag 19: Jetzt ist es angekommen

Tja, wie soll ich schreiben? So langsam ist es in meinem Kopf angekommen, dass es noch eine sch... verdammt lange Zeit ist, bis der Mann wieder nach Hause kommt. Bis seine starken Arme mich wieder umfangen. Bis wir wieder eins sind. Bis die Kinder ihren Vater wieder haben. Bis ich nicht mehr alleine kämpfen muss. 

Das Wochenende war hart. 

Ich hatte meinen ersten Hänger und hätte eigentlich nur heulen können. Es kommt gerade alles irgendwie zusammen. Das Begreifen. Die Realität. Das Vermissen. Schlafmangel. Kinderkrankheiten. Alle Bedürfnisse befriedigen, nur nicht die eigenen. Funktionieren. 

Hamsterrad. 

Sonntag, 14. Januar 2018

Tag 5: WE Check!

Heute war ein richtig entspannter Tag. Schön.

Wir haben lange geschlafen, Brötchen vor der Haustür gefunden, die Oma dorthin gelegt hat, und dann ganz gechillt gefrühstückt mit Nutella aufs Brötchen (sonntags ist Nutella-Tag). 

Wir haben zusammen gekocht.

Wir waren bei eisigen Temperaturen aber Sonnenschein spazieren. Durchgefroren wieder Zuhause angekommen gab es heißen Kakao für die Mädels und einen Cappuccino für mich, während der Babyboy fröhlich in seiner Wippe hin und her wippte und vor sich hin quietschte. 

LENI gab ihm abends die Flasche, während ich LISCHEN bettfertig machte und ihr ihr Gute-Nacht-Lied sang und LORE beim lesen ihres Lese-Übungstextes zuhörte. Große Mädchen sind was tolles! <3 Der Babyboy heulte nicht ein einziges Mal. 

Jetzt sind bereits alle vier Kids im Land der Träume, und ich sitze entspannt auf der Couch und lasse den Abend ausklingen. Das erste WE - Check! 

Samstag, 13. Januar 2018

Tag 4

... ist abgehakt, und damit auch schon die Hälfte des ersten Wochenendes allein zuhause.

Auch den ersten Zusammenbruch eines der Mädels haben wir hinter uns. LORE. Aber von Anfang.

Gestern konnten wir tatsächlich ganz spontan das erste Mal mit Papa skypen. Es dauerte eine Weile, bis die Verbindung stand, aber dann lief es. Mit fünf Leuten vor der kleinen Laptop-Kamera etwas eng, aber irgendwie passten wir zeitweise tatsächlich alle aufs Bild. Hin und wieder purzelte einer oder zwei oder mehrere raus, aber es ging. Wir konnten Papa ALLE sehen! 

Als es dann aufs Ende hin zulief, merkte ich schon, wie sich LORE's Stimmung verschlechtere. Dann verschwand sie irgendwann. Wir verabschiedeten uns vom Papa, und ich ging ihr hinterher ins Zimmer. Und dann brach der Damm. Sie heulte und schluchzte und kriegte sich gar nicht mehr ein. Arme Maus. Meine arme kleine Maus. "Ich vermisse Papa so doll!", schluchzte sie. 
Jetzt ist ihr so richtig bewusst geworden, dass er echt eine ganz verdammt lange Zeit weg ist und nicht am Wochenende nach Hause kommt. Ich hielt sie und verkniff mir selbst ein paar Tränchen, versicherte ihr aber immer wieder, dass es in Ordnung sei, wenn sie traurig ist. Bin ich schließlich auch. Und das darf man auch sein. 

Zum Glück konnte ich sie dann ablenken. Sie hatte eine Spielverabredung, und eigentlich sollten wir längst auf dem Weg zu ihrer Freundin sein. Also trockneten wir die Tränen, packten alle Kinder ein und brachten LORE weg. 

An der Haustür von ihrer Freundin dann aber der nächste Dammbruch. Und diesmal brach es auch bei mir und es kullerten Tränen. Wir heulten kurz gemeinsam - und selbst die Mutter ihrer Freundin blinzelte aus Solidarität ein paar Tränen weg. 

Der Nachmittag selbst tat LORE dann sehr gut. Sie hatte Ablenkung, und abends war von ihrem Zusammenbruch nichts mehr zu merken. Aber es tut so weh, die Kinder so leiden zu sehen. Es ist so schwer, stark zu sein und stand zu halten, obwohl man selbst zusammenbrechen möchte. Und das allerschlimmste ist, zu wissen, dass wir erst am Anfang stehen, dass es nicht das letzte Mal sein wird, dass immer wieder schlechte Tage oder Momente auf uns zukommen werden, die wir irgendwie meistern müssen. 

Puuh ....

Donnerstag, 11. Januar 2018

Tag 2: Nachricht aus dem Wüstenland

Der Adler ist gelandet!

Endlich habe ich heute morgen vom Mann die Nachricht bekommen, dass er gut angekommen ist und Telefon und Internet - ja, auch WhatsApp!!! - auf einem guten Weg sind und uns zumindest ein bisschen über die Distanz und die lange Zeit verbinden können! 

Die Kinder sind außer sich und wollen am liebsten sofort mit Papa skypen. Ich bin gespannt, wann das das erste Mal klappen wird. 

Tag 2 so gut wie abgehakt! (Ein imaginäres Häkchen eingefügt.)

Mittwoch, 10. Januar 2018

Tag 1: Er ist fort

Heute Nacht war es soweit: Abschied nehmen vom Mann für 4-5 Monate im Wüstenland.

Die Tränen sind versiegt. Das Haus unglaublich groß und leer. Die Kinder sind wie gewohnt zur Schule und im Kindergarten - und eins natürlich hier zuhause. Alles wie gewohnt. Wie immer. Und doch fehlt da jemand. Er ist fort ...

Noch ist alles für mich irgendwie irreal. Kommt er nicht heute Abend wieder nach Hause? So wie immer? Er kann doch unmöglich erst im Sommer wieder hier sein ...
Ich kann es noch gar nicht glauben. 

Alles wie gewohnt. Wie immer. 

Das große Realisieren kommt sicher noch. 

Dienstag, 2. Januar 2018

Gestohlene Zeit

Das IN wurde so mir nichts dir nichts drei Wochen nach vorne verschoben. Einfach so.

Gestohlene Zeit.

Ich könnte heulen.

Aus gestern noch zwei Monaten werden morgen wenige Wochen,  nein Tage ...