Die letzte Woche war die Hölle für mich. Nach der anfänglichen Erleichterung, endlich aus dem Hamsterrad Referendariat heraus zu sein, kommt allmählich die Erkenntnis. All die letzten Jahre umsonst. Das Berufsbild, das ich von mir all die Jahre hatte, zerstört. Ich werde niemals Lehrerin sein können.
Ich schlafe nicht mehr gut. Ich mache mir Gedanken. Immerzu. Ich möchte nicht darüber reden. Ich möchte kein Mitleid. Ich möchte keine guten Ratschläge. Ich möchte einfach nur Lehrerin sein. Aber ich kann es nicht.
Ich bin an der Grenze meiner psychischen Belastbarkeit. Was waren das für Monate?! Ich hatte alles. Fast fertig mit dem Ref, eine Stelle, unbefristet, Beamtenstatus, keine 10 Minuten von meiner Haustür entfernt. Jetzt habe ich nichts. Keine berufliche Perspektive. Ungewissheit.
Mein Kopf kommt gar nicht so schnell hinterher. Doch allmählich wache ich auf und finde mich im Hier und Jetzt wieder. Es ist kein schönes Jetzt.
Ich funktioniere. Tagsüber lenken die Kinder mich ab, und ich genieße es, endlich wieder Zeit, viel Zeit mit ihnen verbringen zu können. Ich genieße die gemeinsame Zeit mit dem Mann, abends, wenn die Kinder im Bett sind und ich nicht an den Schreibtisch muss. Aber nachts, da fängt mein Kopf an zu arbeiten und stellt sich immer wieder dieselbe Frage: WAS?